1. Wofür ist die Darstellung des momentanen Themen-Kontextes gedacht?
Eine WIM-App oder -Internetpräsenz soll sich möglichst so verhalten, wie ein aufmerksamer "Gesprächspartner". Der Sinnzusammenhang der Nutzer-Aktionen (/-Eingaben) soll dazu möglichst gut erfasst und reflektiert werden. Inhaltlich nahe liegende Themen werden ermittelt und daraus abgeleitet dann weitere vermutlich interessante Infos den Nutzern vorgestellt, sofern sie nicht bereits vor kurzem aufgerufen wurden. Das WIM-System soll sich tendenziell wie ein "aktiver Zuhörer" verhalten.
Dazu ist es notwendig, dass das WIM-System das thematische Umfeld erkennt, welches für die Benutzer im jeweiligen Moment interessant zu sein scheint. Es wird daher registriert, welche Infos und Themen abgerufen werden und auf wieviel Interesse sie beim Nutzer dem Anschein nach treffen.
Über ggf. eine Folge von Nutzer-Aktionen hinweg wird für den Bereich eines Projektes der jeweils aktuelle thematische Kontext ermittelt und meist in einer "Themenwolke" dargestellt. Die dort aufgeführten Themen sollen den Nutzern auch Hinweise auf weitere verfügbare Themenbereiche geben, die momentan inhaltlich "nahe liegen".
Ausgehend vom aktuellen Themen-Kontext werden bei den Lesehinweisen dann solche Infos aufgelistet, die am besten zum momentanen thematischen Kontext zu passen scheinen.
Die Analyse des momentanen Themen-Kontextes findet im Internetbrowser statt. Die Internet-Server dienen hier nur bei Bedarf als Datenlieferanten und bleiben ansonsten unbeteiligt. Da die wichtigsten thematischen Verknüpfungen bereits im Zwischenspeicher des Browsers gespeichert sind, werden nur in Ausnahmefällen Daten vom Server nachgeladen.
Die Größe der Darstellung der Themenwolke ist meist begrenzt, Passen dort nicht alle Themen hinein, werden die am wenigsten relevantesten Themen weggelassen - bis der verbliebene Rest vollständig darstellbar ist.
Die Darstellung des thematischen Kontextes wird immer wieder an den aktuellen Stand angepasst. Daraus werden dann die jeweils aktuellen Lesevorschläge ermittelt.
2. Wann und wie ändert sich der thematische Kontext?
Der thematische Kontext ändert sich in aller Regel mit jeder Aktion des Nutzers, die die Auswahl von Informationen oder Themen oder ggf. deren mehr oder weniger bevorzugte Anzeige betrifft. Wird ein Thema aufgerufen (z. B. ein Link angeklickt), bekommt dieses Thema eine höhere Relevanz für den thematischen Kontext. Die zuvor im Fokus stehenden Themen verlieren nach und nach an Relevanz, sind aber immer noch präsent.
Alle mit dem verstärkt relevant gewordenen Thema verknüpften Themen werden ebenfalls für den thematischen Kontext relevanter. Wie stark deren Relevanz ansteigt, hängt vom Gewicht der Verknüpfung zwischen den Themen ab. Und dann wird auch bei den indirekt verknüpften Themen die Relevanz für den thematischen Kontext verstärkt. Mit zunehmendem "Abstand" vom auslösenden Thema wird die Verstärkung der Relevanz jedoch zunehmend geringer.
Wird statt eines Themas eine Info aufgerufen, bekommen die mit der Info verknüpften Themen eine stärkere Relevanz für den aktuellen Themenkontext. Auch hier steuert das Gewicht der Verknüpfung der Info zu den jeweiligen Themen die Änderung der Relevanz, Und auch hier pflanzt sich die Änderung der Relevanz durch das Themen-Netzwerk fort.
Bleiben ein Thema oder eine Info nur relativ kurze Zeit aufgerufen, wird meist vermutet, dass das Ergebnis des Aufruf nur bedingt von Interesse für den Benutzer war. Dieses gilt in besonderem Maße, wenn das davor angezeigte Objekt erneut aufgerufen wurde (z.B. durch Anklicken des "Zurück"-Knopfes des Browsers). Das Verfahren zur Entscheidung, wie hilfreich der letzte Aufruf vermutlich gewesen ist, ist im Detail noch um einiges komplexer. Wie jede Prognose ist das Ergebnis fehlerbehaftet und muss entsprechend eingeschätzt werden.
Je nach "Bewertung" des "Nutzens" der vorangegangenen Aufrufes wird die Relevanz des zuvor aufgerufenen Themas (bei Infos die mit der Info verknüpften Themen) entweder reduziert oder erhöht - und mit ihm die Relevanz der Themen in seinem Umfeld.
3. Welche Auswirkungen hat die Änderung des thematischen Kontextes?
Zunächst wird natürlich die Anzeige der (wichtigsten) Themen des thematischen Kontextes aktualisiert. Themen können hinzukommen oder wegfallen oder eine (un)auffälligere Darstellung erhalten. Vor allem werden anhand der aktualisierten Daten aber auch die Lesevorschläge der Hinweise-Liste aktualisiert.
Die Ergebnisse der Bestimmung des aktuellen thematischen Kontextes werden auch genutzt, um die Gewichte der Verknüpfungen der Themen untereinander sowie der "inhaltlichen" Verknüpfungen zwischen einer Info und den mit ihr verknüpften Themen an die Vorlieben der Nutzer anzupassen. Es können sogar automatisch ganz neue Themen mit einer Info verknüpft werden oder vorhandene Verknüpfungen soweit "verkümmern", dass sie praktisch als nicht mehr vorhanden anzusehen sind.
4. Technische Hintergründe:
Um das direkte Reaktionsverhalten des Browsers möglichst wenig zu beeinträchtigen, wird die Bestimmung des thematischen Kontext möglichst in einem separaten Prozess durchgeführt. Bei PC's bis Handys mit mehreren Prozessoren (und zeitgemäßem Browser) kann die Berechnung sogar auf einem separaten Prozessor völlig nebenläufig durchgeführt werden.
An der Oberfläche reagiert der Browser dann immer unverzögert auf die Nutzeraktionen und im Hintergrund werden aufwändige, komplexe Berechnungen durchgeführt. Sobald die Berechnungen ein Ergebnis liefern, wird dieses dann visualisiert und bei Bedarf weiteres veranlasst. Die Aktualisierung des Themen-Kontextes erfolgt also immer etwas verzögert nach den Nutzeraktionen - weil der Browser immer erstmal etwas "nach-denken" muss...
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